Lesen Sie hier in Teil 3 der Artikelserie „Der Kreuzbiss -häufige Fehlstellung bei Kindern“ über Folgen der Nichtbehandlung und gängige Behandlungsmethoden vom Kieferorthopäden Dr. Köneke in Kiel.

Die Nichtbehandlung

Der Kreuzbiss bringt bei Nichtbehandlung oder einer zu späten Behandlung viele Konsequenzen mit sich, die das Leben Ihres Kindes einschränken. Durch den falschen Biss werden automatisch auch die anderen Zähne beeinflusst und verschoben, was zu vorzeitigen Verschleißerscheinungen, aber auch zu ästhetischen Problemen führen kann. Des Weiteren werden bei einem einseitigen Kreuzbiss durch die einseitige Belastung des Kiefergelenks Schmerzen verursacht und das Gelenk wird abgenutzt, was zu Störungen beim Kauen führen kann.

Auch die Atmung durch die Nase kann durch einen Kreuzbiss, der durch einen zu schmalen Oberkiefer hervorgerufen wurde, beeinträchtig werden.
Die Sprachentwicklung des Kindes kann ebenfalls gestört werden. Denn durch die negativen Auswirkungen auf die Zungenmotorik, die durch den Kreuzbiss verursacht werden, ist das Kind nicht in der Lage, richtig zu sprechen. Häufig zählt das Lispeln zu einem der Sprachprobleme, die durch einen Kreuzbiss hervorgerufen werden.

Des Weiteren haben diese betroffenen Kinder Probleme beim Abbeißen, da die Schneidezähne nicht korrekt aufeinander liegen. Muskuläre Ungleichgewichte durch den Kreuzbiss wirken sich zudem auf Kiefer, Nacken und den Kopf aus und können auch hier zu Schmerzen, wie z.B. Migräne, führen. Bei einseitigen Kreuzbissen besteht zudem die Gefahr, dass der Unterkiefer nur auf der Seite des Kreuzbisses wächst, der Oberkiefer in seinem Wachstum gehemmt wird und das Kind so unter einem „schiefen Gesicht“ leidet. Dies führt automatisch auch zu ästhetischen Problemen und psychischem Unwohlsein des Kindes.

Wie Sie sehen gibt es einige schwerwiegende Folgen, die ein Kreuzbiss hervorrufen kann. Daher zögern Sie bitte nicht, wenn Sie Fehlstellungen bei Ihrem Kind feststellen und bringen Sie es zu Ihrem Kieferorthopäden für Kinder in Kiel. Je früher, desto besser!

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Die Behandlung nach der Diagnose Kreuzbiss

Damit die Kreuzbissbehandlung in Kiel erfolgreich sein kann, sollte ein möglichst früher Therapiebeginn erfolgen, am besten im Milchzahngebiss, da in diesem Stadium die Kiefer noch wachsen und die Zähne besser korrigiert werden können.

Somit lassen sich Folgeerscheinungen am besten vermeiden. In der Regel muss beim Kreuzbiss der Oberkiefer vergrößert werden, da der zu schmale Oberkiefer häufig ein Grund für den Kreuzbiss ist. Je nach Art und Schwere des Kreuzbisses werden folgende Geräte und Mittel, manchmal auch in Kombination, verwendet:

Aktivator:

Der Aktivator ist ein funktionskieferorthopädisches Gerät, dies bedeutet, dass der Aktivator die Kraft der Mundmuskulatur ( die z.B. beim Schlucken und Sprechen aufgewendet wird ) nutzt. Wie lose Zahnspangen ist der Aktivator aus Kunststoff und Draht gefertigt. Er wird jedoch nicht mit Klammern im Mund befestigt, sondern liegt locker in diesem. Der Aktivator wird im Milchzahn- und Wechselgebiss verwendet. Er korrigiert die Stellung beider Kiefer zueinander.

Aktive herausnehmbare Zahnspangen (auch „aktive Platten“)

Die aktiven Platten werden ebenfalls im Wechselgebiss eingesetzt und mit Hilfe von ihnen kann das Wachstum des Kiefers entweder gehemmt oder gefördert werden. Es werden jedoch nicht die Zahnwurzeln, wie bei einer festen Zahnspange, bewegt. Aktive Platten üben Druck auf die Zähne aus, da sie über aktive Elemente wie z.B. Federn oder Schrauben verfügen. Die Schraube wird immer wieder nachgezogen und verbreitert so die Zahnspange, was sich ebenfalls auf den Kiefer auswirkt.

Gaumennahterweiterungsapparatur (Hyrax) & Quadhelix

Hyrax und Quadhelix sind Geräte, die den Oberkiefer erweitern. Die beiden Apparaturen setzen an der Gaumennaht an, die die beiden Hälften des Oberkiefers miteinander verbindet. Sie werden zusätzlich zur festen Zahnspange verwendet und üben Druck auf die Naht im Oberkiefer aus (diese ist bei Kindern noch nicht verknöchert).
Sie werden meistens an den Backenzähnen befestigt und eine Schraube erzeugt den Druck.

Wie bei den aktiven Platten, wird die Schraube in gewissen Abständen weitergestellt, was die Naht erweitert. Bei der Quadhelix wird die Schraube durch eine Feder ersetzt. Der Oberkiefer wird so breiter und es bleibt mehr Platz für die Zähne. Anschließend werden die Zähne zumeist mit einer festen Zahnspange korrigiert, da durch die Oberkieferverbreiterung häufig Zahnlücken entstehen.

Feste Zahnspange

Die feste Zahnspange bewegt nicht nur die Zahnkronen wie die aktiven Platten, sondern auch die Zahnwurzeln. Die Position der Zahnwurzeln kann verändert werden und die Zähne können z.B. nach hinten verschoben oder nach vorne gedrückt, sowie auch gedreht werden, was bei einem Kreuzbiss von Nöten sein kann.

Aligner

Auch der Aligner, eine Zahnschiene die aus durchsichtigem Kunststoff gefertigt wird und herausnehmbar ist, kann bei einem Kreuzbiss eingesetzt werden. Da die Schiene jedoch nur eine minimale Bewegung erzeugen kann, werden Aligner nur bei leichten Fehlstellungen verwendet. Daher wird sie beim Kreuzbiss eher am Ende der Behandlung durch andere Geräte, wie sie vorab genannt wurden, ergänzend zum Einsatz gebracht.

Bei sehr später Feststellung des Kreuzbisses mit Folgeerscheinungen wie Problemen im Halswirbelbereich oder in der Sprachentwicklung, können auch alternative Therapien ergänzend zu der Kieferorthopädischen sinnvoll sein. Hierzu zählen logopädische oder osteopathische Behandlungen.

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