Auch wenn die Ursache für die sogenannte “juvenile idiopathische Arthritis” (kurz: JIA) unklar ist – sie tritt dennoch häufig bei Kindern und Jugendlichen auf.
Es handelt sich hierbei um eine Gelenkentzündung, die asymmetrische Wachstumsbeeinträchtigungen nach sich ziehen und Bewegungseinschränkungen des Kiefergelenks verursachen oder begünstigen kann. Die Angaben in wissenschaftlichen Studien variieren stark, aber in etwa kann man sagen: eins von 100 bis 500 Kindern ist betroffen. Leider wird diese Krankheit noch viel zu oft übersehen.
Nicht immer werden Symptome richtig gedeutet
Oft werden bei an JIA erkrankten Kindern und Jugendlichen die Kiefergelenke nicht in die Diagnose mit einbezogen, weil dies nicht der kieferorthopädische Standard ist. Dies kann daran liegen, dass dem gesundheitspolitisch zu wenig Bedeutung beigemessen wird und dementsprechend gesetzliche Krankenkassen die Untersuchung nicht übernehmen, oder die Symptome nicht sofort auf eine Gelenkentzündung schließen lassen. Dabei ist das Kiefergelenk bei einer JIA mit bis zu 87 % das am häufigsten betroffene Gelenk. umfangreiche Kieferasymmetrien oder Fehlbildungen können die Folge sein.
Woran kann die Erkrankung erkannt werden?
Abhänging vom Grad der Ausprägung und der Dauer der Erkrankung zeigen sich unterschiedliche Charakteristiken, z.B.:
- zunehmend frontal offener Biss (die Schneidezähne berühren sich nicht, es kann nicht gut abgebissen werden)
- Verlängertes Untergesicht
- Abweichung der Kinnmitte zu einer Seite
Neben diesen Merkmalen können auch andere Ausprägungen Symptome oder Folge bei betroffenen Kindern und Jugendlichen sein, müssen aber nicht alle gleichzeitig auftreten bzw. können auch zum Teil ganz fehlen:
- Rückverlagerung des Kinns
- Verringerte Mundöffnung
- Reibegeräusche in den Kiefergelenken
- Gelenkschwellungen, -schmerzen und -rötungen (auch in anderen Körperregionen)
In jedem Fall sollte zur Abklärung ein fachlich kundiger Kieferorthopäde aufgesucht werden.
Wie wir Ihnen und Ihren Kindern helfen
In unserem Praxisnetzwerk sind wir seit über einem Jahrzehnt auf die Behandlung von JIA-Patienten spezialisiert. Neben einer ausführlichen Anamnese, insbesondere in Hinblick auf rheumatische Erkrankungen in der Familie, wird im im Rahmen eines kieferorthopädischen Befundes eine gründliche Prüfung des Bewegungsapparates vorgenommen. Diese und weitere manuelle Funktionsprüfungen können Anzeichen der Erkrankung zu Tage fördern oder im Idealfall auch den Verdacht ausschließen. Im Rahmen der Therapie werden dann individiuelle Maßnahmen in Einklang mit anderen Fachbereichen getroffen. Dazu werden Sie natürlich ausführlich von unserem Ärzteteam beraten.
Wie andere medizinische Fachbereiche helfen
Wenn wir bei Ihrem Kind Auffälligkeiten feststellen, überweisen wir sie zur Sicherung bzw. zum Ausschluss der Diagnose zusätzlich an einen Kinderrheumatologen. Bestätigt sich dort die Vermutung, wird die Therapie der JIA interdisziplinär eingeleitet. Was im Einzelnen getan wird, richtet sich nach der genauen Diagnose. So lange genügend Wachstum vorhanden ist und die Schädigung noch nicht zu umfangreich ist, ist die Prognose gut. Oft kann man sogar ein Ausheilen erreichen.
Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit Ihren Kindern
Alle aufgezeigten Punkte können Anhaltspunkte für eine JIA sein. Allerdings ist dafür eine gründliche Abklärung notwendig. Wenn Sie den Verdacht haben, dass bei Ihrem Kind eine JIA vorliegen könnte, vereinbaren Sie am besten einen Termin unter der Rufnummer (04 31) 38 00 49-0 oder schicken Sie uns eine Nachricht über das Kontaktformular. Gerne beraten wir Sie umfassend und erklären Ihnen die unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten.