Entwicklung vom kleinen zum großen Baum

Unter ganzheitlicher Kieferorthopädie können sich viele Patienten nichts Genaues vorstellen. Da wir eine ganzheitliche kieferorthopädische Praxis sind, möchten wir Ihnen mit diesem Artikel näherbringen, wofür dieser Begriff steht und was uns von anderen kieferorthopädischen Praxen unterscheidet.

Ganzheitliche Kieferorthopädie – eine Begriffserklärung

Ganzheitlich bedeutet, dass etwas im Ganzen und nicht einzeln separiert betrachtet wird. Bezogen auf die Kieferorthopädie ist damit gemeint, dass wir den gesamten Patienten und nicht nur einzelne Organe, sprich nur die Zähne oder nur den Kiefer betrachten.

Beispielsweise werden bei Kieferfehlstellungen nicht nur der Kiefer an sich, sondern auch eventuelle muskuläre Ungleichgewichte im Mundbereich oder Haltungsstörungen untersucht und analysiert. Denn der Körper und dessen Haltung ist direkt mit dem Kiefer verbunden. So wirkt sich eine Fehlstellung des Halteapparates oft auch auf den Kiefer und letztlich auf die Zähne aus. Andersherum wirkt sich eine Kieferfehlstellung, die aus einem muskulären Ungleichgewicht im Mundbereich entstanden ist, direkt oder indirekt auf den Körper und seine Haltung aus. Nacken- und Rückenbeschwerden, Knieschäden, Tinnitus und andere funktionelle oder strukturelle Probleme können durchaus mit einer Kieferfehlstellung vergesellschaftet sein.

Symptom- statt Ursachenbehandlung

Wenn ein Kieferorthopäde ganzheitlich behandelt, bedeutet das, dass er auf den gesamten Körper eingeht um so die Ursache einer Zahn- oder Kieferfehlstellung feststellen zu können. Nur, wer die Ursachen erkennt, kann ein nachhaltig stabiles Behandlungsergebnis erreichen. Anders gesagt: eine Zahnfehlstellung ist immer Ausdruck einer übergeordneten Problematik, die erkannt werden muss, damit die Zahnfehlstellung angemessen korrigiert werden kann. Wer einfach nur routiniert Zähne richtet ohne zu schauen, was dahinter steckt, ist zwar schnell fertig mit seiner Arbeit, muss aber mit einem Rückfall rechnen, weil er nur Symptome, aber nicht die Ursachen therapiert hat. Es ist nicht ganz einfach, übergeordnete Ursachen zu finden. Ein Arzt muss sich in vielen Fortbildungen sehr intensiv damit beschäftigt haben. Wir folgen diesbezüglich ganz dem Satz von Eugen Roth: „Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es.“

Umfassende Erstuntersuchung

Bei uns ist die Erstuntersuchung entsprechend umfassend, denn es werden nicht nur die Zähne des Patienten, sondern auch Aussprache, Haltung, Gang, Ernährungsgewohnheiten oder andere Auffälligkeiten betrachtet, wenn Sie dies wünschen. Das kostet keinen Cent extra.

Fachbereich übergreifende Behandlung

Andere Fachbereiche werden bei Bedarf mit einbezogen. Wenn nötig, muss neben der kieferorthopädischen Behandlung auch ein Osteopath, Logopäde, Atemtherapeut oder ein anderer Arzt konsultiert werden, damit der gesamte Körper wieder in seinem optimalen, harmonischen Zustand zurückkehren kann. Wir können Ihnen sagen, ob dies für Sie oder für Ihr Kind notwendig ist.

Doch nicht nur der ganzheitlichen Kieferorthopädie, sondern auch der Nachhaltigkeit und damit auch der Frühbehandlung haben wir uns verschrieben.

Kindliche Frühbehandlung

Viele Eltern und Therapeuten gehen davon aus, dass Kinder erst in der Pubertät zum Kieferorthopäden gehen sollten. Doch uns ist die Frühbehandlung im Kindergarten- und Grundschulalter besonders wichtig, denn insbesondere diese deckt eine nachhaltige und ganzheitliche Behandlung ab, wie sie später nicht mehr möglich ist. Viele wissenschaftliche Studien bestätigen dies. Es ist wie mit dem kleinen Baum im Bild: wenn man ihm eine winzige Hilfestellung gibt solange er klein und biegsam ist, wird er in kurzer Zeit groß und stark und braucht keine Hilfe mehr – nie wieder in seinem ganzen Leben.

Kleines Mädchen lächelt in die Kamera in kieferorthopädischer Praxis

Das größte relative Wachstum findet bereits im sehr jungen Alter statt

In einer 2014 durchgeführten Studie konnte festgestellt werden, dass das optimale Alter einer kieferorthopädischen Behandlung für Kinder eben nicht erst in der Pubertät beginnt, sondern bereits zwischen 4 und 6 Jahren, wenn die Voraussetzungen dies zulassen. Dies liegt daran, dass die maximale Wachstumsgeschwindigkeit bezogen auf die aktuelle Körpergröße des Kindes nicht erst in der Pubertät, sondern schon im frühkindlichen Alter stattfindet. In Relation zur aktuellen, individuellen Körpergröße eines Kindes, und nur die ist für das einzelne, wachsende Kind entscheidend, liegt der sogenannte pubertäre Wachstumsspurt 2 Jahre vor demjenigen, den man feststellen würde, wenn man nicht individuell arbeitet, sich also nicht auf die aktuelle Körpergröße sondern auf eine Messlatte in cm bezieht. Aber die Messlatte mit ihren cm-Markierungen ist in der wahren Natur nicht relevant: für eine Ameise ist ein Blatt groß, für einen Elefanten ist es klein. Es kommt also darauf an, nicht alle Patienten „über einen Kamm zu scheren“, sondern ihren aktuellen Status zu erkennen und zu berücksichtigen.

Mädchen wie Jungen wachsen zwischen 4 und 6 Jahren deutlich mehr als später, was anhand des Wachstums des Körpers, des Kopfes und der Kiefer sichtbar wird. Das relative Körperlängenwachstum bezogen auf die aktuelle Körpergröße liegt bei 4- bis 6-Jährigen bei ca. 12-13%. Im Vergleich dazu liegt es bei 11- 13-Jährigen nur noch bei 7-8%.

Schnellere und effizientere Therapie

Es ist wichtig und notwendig, das Kind bereits im frühkindlichen Alter bei einem ganzheitlich ausgebildeten Kieferorthopäden vorzustellen, damit man Zahn- und Kieferfehlstellungen und deren Ursachen rechtzeitig erkennen und behandeln kann. Je früher die Therapie beginnt, desto effizienter und nachhaltiger, weniger umfangreich und rückfallfreier ist sie. Meistens muss man nämlich im Kindergarten- und Grundschulalter nur kleine Korrekturen durchführen, um denselben oder einen besseren Effekt zu erreichen, als später im Pubertätsalter. Das Gute daran: Kinder, die der frühen Therapie zugänglich sind, haben die kieferorthopädische Behandlung in der Pubertät längst hinter sich und wachsen gesünder.

Eine kieferorthopädische Behandlung lässt sich also gerade im frühkindlichen Alter hervorragend auf spielerische Art und Weise durchführen und sie verläuft meistens schneller und einfacher als im Pubertätsalter. Umfangreichere Behandlungen können vermieden oder zumindest deren Umfang deutlich reduziert werden.

Funktionsorientierte und oromyologische Behandlungsansätze

Für die Therapie im frühkindlichen Alter gibt es funktionsorientierte und kieferorthopädisch-oromyologische Ansätze, z.B. basierend auf der Myobrace-Therapie mit speziellen, konfektionierten oder individuell hergestellten Geräten. Hierbei werden Anregungen zur Selbstentwicklung des Gebisses durch kleine kieferorthopädische Maßnahmen ohne Zahnspangen und durch Entwicklungstraining gegeben. Aber Achtung: nicht die Zahnspange übernimmt hier die Therapie, sondern das von uns angeleitete Kind. Motivation ist also notwendig, denn die Behandlung wird erst richtig effektiv durch das integrierte Atmungs- und Haltungstraining, Mundmotoriktraining und ggf. Ernährungsberatung. So stellen wir uns Ganzheitlichkeit vor.

Es gibt kein Mindestalter für den Kieferorthopäden

Es gibt so gesehen keine untere Altersgrenze, wann ein Kind das erste Mal beim Kieferorthopäden vorgestellt werden sollte. Es hängt ausschließlich von der mentalen Therapiefähigkeit des Kindes ab, ob es bereits behandelt werden kann oder nicht. Das Alter ist hierbei zweitrangig.

Ganzheitlich, nachhaltig, funktionsorientiert – im Norden nur bei uns

Die ganzheitliche Kieferorthopädie umfasst somit vor allem eine den Körper als Gesamtes betrachtende, nachhaltige und frühkindliche Behandlung. Sie ist die kostengünstigste, schnellste, schonendste, spielerischste und nachhaltigste Form der Kieferorthopädie, die es im Norden nur bei uns gibt.

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